Chemikalienschutz
Die Grundvoraussetzungen für das Tragen dieses grünen Kostüms sind eine aktuelle Untersuchung nach G26.3, sowie eine Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger. Wie bei den Atemschutzgeräteträgern muss einmal jährlich an einer Übung teilgenommen werden und zudem die Belastungsübung in der Atemschutzausbildungsstätte in Schweitenkirchen bestanden werden.
Die Entscheidung einen Chemikalienschutzanzug anzuziehen erfolgt dann, wenn man nicht garantieren kann, dass die Einsatzkräfte sich keine gesundheitlichen Schäden zuziehen können, wenn man mit dem Stoff in Kontakt kommt.
Nach einem Jahr als Atemschutzgeräteträger kann man sich zum CSA-Träger weiterbilden. Diese Schulung findet Landkreis Pfaffenhofen bei der Feuerwehr Geisenfeld statt. Bei zwei Wochen Ausbildung erlernt man das theoretische Wissen, welche Chemikalien der Anzug für welche Zeit aushält, sowie das Grundwissen für den Gefahrguteinsatz. Im praktischen Teil dieser zwei Wochen werden das Anziehen und das Arbeiten im Luft- und Wasserdichten Anzug erlernt.
Ein wichtiger Teil der theoretischen Ausbildung ist auch der Umgang mit den Gefahrstoffnummern, sowie der gängigen UN-Nummern. So lässt die obere Nummer des Hinweisschildes auf die Gefahren schließen und die untere Nummer erläutert den Gefahrstoff. Auf dem Bild ist die Gefahrstoffnummer 336 abzulesen d.h. sehr leicht entzündlicher flüssiger und giftiger Stoff. Hinter der UN-Nummer 2381 versteckt sicher der Stoff DIMETHYLDISULFID. Mittels verschiedener PC-Programme können für die Einsatzleitung die Gefahren, die Maßnahmen bei Stoffaustritt, sowie die benötigte persönliche Schutzausrüstung ermittelt werden.
Was passiert bei einem Einsatz?
Nach dem Alarm durch die Leitstelle Ingolstadt werden die Fahrzeuge besetzt und zum Einsatzort gefahren. Das besondere bei einem Gefahrstoffeinsatz ist, dass hier zahlreiche Kräfte aus dem gesamten Landkreis anrücken. Da die Anschaffung und Unterhaltung der Gefahrgutausrüstung sehr kostspielig ist und zum Glück auch nur sehr selten benötigt wird sind die Chemikalienschutzanzüge, sowie die Dekontaminationsgerätschaften auf einige Feuerwehren im Landkreis Pfaffenhofen aufgeteilt. So rücken im Einsatzfall die Feuerwehren aus Schweitenkirchen, Reichertshofen, Pfaffenhofen, Manching, Wolnzach, Vohburg, Geisenfeld, sowie ein Teil der Kreisbrandinspektion des Landkreises Pfaffenhofen aus. Nach der Ankunft am Einsatzort wird nach einer kurzen Lageerkundung der Bereich abgesperrt und die Dekontaminationsplätze aufgebaut, sowie die CSA-Träger ausgerüstet.
Was trägt ein CSA-Träger mit sich herum?
Neben einem Atemschutzgerät und der Atemschutzmaske, welche unter dem Anzug getragen werden, sind die weiteren Gerätschaften immer Lageabhängig. So kommt bei einer Personenrettung die Schleifkorbtrage mit, oder bei dem Einsatzauftrag zur erneuten Erkundung ein Messgerät, oder PH-Messstreifen zur genaueren Analyse des Stoffes. Lautet der Einsatzbefehl jedoch Abdichten des Behälters kann man auf unterschiedliche Methoden zurückgreifen. Von verstopfen des Loches mittels Holzkeilen, oder einer Gummimatte die mittels Spanngurt auf die undichte Stelle gepresst wird stehen in solchen Fällen unterschiedlichste Möglichkeiten zur Auswahl. Sollte z.B. noch die Möglichkeit bestehen und der Gefahrstoff umgepumpt werden müssen, kann auf die Ölschutzausrüstung zurückgegriffen werden. Hier sind sowohl eine elektrische Pumpe, als auch eine Handmembranpumpe verlastet, damit der Gefahr eines Feuers durch Funkenflug ausgeschlossen werden kann.
Was passiert nach dem Einsatz?
Nach dem Einsatz an der Gefahrenstelle müssen alle Personen durch den Dekontaminationsplatz. Hier wird der restliche Gefahrstoff, welcher sich an der Schutzkleidung befindet, abgewaschen und im Anschluss werden die Anzüge unter größter Vorsicht ausgezogen und fachgerecht entsorgt. Die Anzüge werden zudem regelmäßig auf Ihre Dichtheit geprüft und müssen auch in regelmäßigen Abständen aufgrund von Ihrem Alter erneuert werden.